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100% soziale Stadt


2019 fand im Stadtmuseum die Ausstellung "Gerecht. Sozial. Bezahlbar." statt. Das Thema ist bezahlbares Wohnen. In Düsseldorf wird dieses Thema seit langem diskutiert.

Im Linksrheinischen wird zur Zeit sehr deutlich, wie die Gesellschaft mit dem Thema umgehen möchte.




Das Ende des Kreativhauses?

16.04.2023


Im alten Comenius Gymnasium hat sich seit Jahren eine alternative Szene etabliert. Nähschule, Musikschule Yogaraum kleine Unternehmen haben hier eine Bleibe gefunden. Vergleichbares gibt es im Linksrheinischen kaum noch. Bezahlbar und nah an den Bürgern. 

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, wurde aber lange vernachlässigt und die Stadt muss eigentlich investieren. Das Gelände lässt sogar neue Bebauung zu. Ein idealer Standort um 100% bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und ein Bürgerzentrum in Oberkassel zu erhalten.

Doch die Stadt hat an solchen Projekten kein Interesse und möchte durch Verkauf und Privatisierung die Kassen füllen.

Ist das Projekt noch zu retten oder steht der Käufer schon fest?


Gleiches gilt für die Feuerwache gegenüber. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Stadt das Grundstück verkauft und den Brandschutz den Investoren opfert.


Update 30.01.2024

Das Gebäude ist an Peter Soliman verkauft und soll als Privatschule genutzt werden. 

St. Anna

Das Grundstück der entweihten St. Anna Kirche soll mit Wohnungen bebaut werden.  Man sollte meinen, dass in Zeiten der (Wohnungs-)Not die Kirche hier ein Projekt mit Signalwirkung verwirklicht, wie z. B. 100% preisgedämpften und geförderten Wohnungsbau. Doch das scheint sie nicht zu tun.  (mehr)



St. Anna

Gartenhallenbad

Das Grundstück des Oberkasseler Schwimmbades ist mittlerweile frei geräumt und steht zum Verkauf. Eine gute Möglichkeit für die Verantwortlichen in Düsseldorf zu zeigen, wie eine soziale Stadt aussehen könnte. Auch hier sollte 100% preisgedämpfter und geförderter Wohnungsbau entstehen.

Die Entscheidung ist gefallen und eine Chance vertan:

Goldeck heißt nun das Projekt. Ob hier der Name Programm ist wird sich noch raus stellen. 


Philippus-Kirche

Sucht ein markantes Bauwerk nach neuem Inhalt? Die Architektur der Philippus-Kirche von Hans Junghanns aus dem Jahr 1964 ist etwas besonderes.  An der Hansaallee liegt nich nur ein markantes und  ortsstiftendes Bauwerk, sondern auch ein Soziales Zentrum. Neben dem Kirchenraum ist eine Gemeindesaal wichtiger Bestandteil der Anlage. Er ist der einzige weit und breit. 

Am 29. September 2019 wird die Kirche jedoch entweiht. Privatisierung eines öffentlichen Raums oder 100% preisgedämpfter und geförderter Wohnungsbau?

Wir werden das Projekt weiter beobachten.

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Wird das Linksrheinische verplant?

24.03.2017


Eine beunruhigende Entwicklung findet im linksrheinischen Dusseldorf kein Ende: Immer mehr bezahlbarer Wohnraum wird vernichtet und weicht hochpreisigen Luxuswohnungen. Vor einigen Jahren waren dies intakte Wohnungen auf der Cimbernstraße, jetzt stehen weitere Wohnhäuser auf der Abrissliste:

•Belsenstraße

•Niederkasseler Lohweg/Hansaallee

•Quirinstraße

•Niederkasseler- und Oberkasseler Straße

Am Niederkasseler Lohweg/Am Kirschbaumwäldchen ist ein Gebäudekomplex mit 4-18 Geschossen geplant. An der Emmanuel-Leutze-Straße wird ohne Rücksicht auf die zu erwartenden Infrastrukturprobleme ein 35-geschossiges Wohnhaus mit 350 Kleinwohnungen geplant. Das wäre wohl der Endpunkt einer verantwortungslosen Entwicklung; eine Wohnmaschine wie aus den sechziger Jahren. Peinlich ist zudem, dass es sich hier um ein Plagiat handelt.

(Das Original des Architekten Bertrand Goldberg, auch "Maiskolben" genannt, kann man in der Marina City in Chicago bewundern. Ein Plagiat steht schon in Augsburg.)

Immer wieder wird gültiges Baurecht zu Gunsten einer üppigen Neuplanung gebeugt. Es bedarf keiner Baurechtsbefreiung für weitere Luxusimmobilien!

Bei Wohnungen beziehungsweise Grundstucken in städtischem Besitz hat die Verwaltung die besondere Verpflichtung zur Erhaltung beziehungsweise Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Für städtische Grundstücke sollten außerdem Architektenwettbewerbe ausgeschrieben werden; so kann man mit Vielfältigkeit in der Gestaltung der Einfältigkeit der Investorenarchitektur Einhalt gebieten.

Aber die mittlerweile knappen Finanzmittel der Stadt fordern wohl den schnellen Verkauf zu hohem Preis.

Begonnen hat der Boom mit dem Verkauf des städtischen Grundstücks an der Lanker Straße (Recycling-Hof) an einen Investor für Immobilien des gehobenen Segments. Weiter ging es mit den sog. Heine-Gärten und dem

Belsenpark. In der Mercatorstraße wurde für eine Wohnanlage der gehobenen Klasse ein Teil der angrenzenden Parkanlage dem Investor überlassen.

In Heerdt wurden auf dem "Dominikus-Areal" zwar Wohnungen im preisgedampften Segment gebaut, diese dienen jedoch offensichtlich dem Schallschutz der dahinter liegenden "Townhouses".

Noch immer liegt für das Linksrheinische kein klares Konzept für die sich ergebenden Verkehrsprobleme vor. Eine Abstimmung mit den Nachbargemeinden ist weiterhin nicht in Aussicht. Die geplante Straßenbahntrasse der U 81, die von Neuss über eine Rheinquerung zur Messe führen soll, zeigt deutlich die Hilflosigkeit und überlässt den Gemeinden Neuss und Meerbusch die Verteilung der Pendler aus dem Westen. Der Vodafone-Komplex und das Belsenpark-Areal haben in der Planung des ÖPNV keine ausreichende Berücksichtigung gefunden.

Und weitere Fragen tun sich auf:

•Was geschieht an der Stelle des alten Oberkasseler Schwimmbad?

•Steht die Feuerwehrwache zur Disposition?

•Was wird in Lörick geplant? Entlang der Löricker Straße wird bereits um die Grundstücke gerungen.

•Was wird auf dem ehemaligen Kirchengelände in Niederkassel geplant?

•Wird trotz immensem Leerstand noch mehr Gewerbe im Linksrheinischen angesiedelt?

•Wie verträgt sich der Büroneubau auf dem ehemaligen Rheinbahngelände an der Hansaallee mit geplanten 1.300 Arbeitsplätzen und nur ca. 350 Stellplätzen mit der jetzigen Verkehrssituation und wie das geplante Hotel auf der Gleisschleife.


Wir fordern eine sozialverträgliche Stadtplanung mit einem untereinander abgestimmten und ausgeglichenen Wohn-, Verkehrs- und Gewerbekonzept.

Und dazu müssen alle geplanten Baumaßnahmen einer sorgfältigen Verträglichkeitsprüfung unterstellt werden.

Die Stadt muss jetzt signalisieren, ob sie gewillt ist, den Menschen die hier leben und arbeiten, ausreichend Wohnmöglichkeiten zu bieten oder ob der fortschreitenden Segregation weiter der Weg geebnet wird. Es kann nicht angehen, dass der Mittelstand gezwungenermaßen ins Umland abgedrängt wird.

Es geht um ein in die Zukunft weisendes Konzept; vordringliches Anliegen ist die Forderung eines ausgewogenen Wohnungsbaus. Stadtplanung darf nicht Investoren überlassen werden. Das linksrheinische Düsseldorf darf nicht weiter zum Tummelplatz ausschließlich gewinnorientierter Investoren werden.

Geschlossene Gesellschaft