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Champus statt Pause. Wem gehört der Barbarossaplatz?

22. Juli 2023

Seit seiner Gründung beschäftigt sich der VVV mit dem Barbarossaplatz.  1915 wurden durch Initiative des VVV und Spenden vieler Bürger der Barbarossabrunnen installiert.

1984 wurde der Platz um den Brunnen umgebaut. Mit langer, geschwungener Bankreihe bot er nun Ruhe- und Schattenplätze unter den Bäumen. Daneben hat sich eine Boulegemeinschaft etabliert und der Brunnen gab Generationen schon Gelegenheit zu kleinen Wasserspielen.

 

Auf der Südseite wurde auf Initiative des VVV der Platz umgebaut.  Bänke um den Platz gaben auch hier mehr ruhige Schattenplätze für kleine Pausen. Der Wochenmarkt bietet zudem alternative Angebote für die Anwohner.

Dann zog die Gastronomie auf die Platzseite. Von Anfänglich kleinen Bereichen mit Tischen wuchs der Platzsbedarf auf nunmehr die komplette gepflasterte Fläche. So war die Nutzung nicht gedacht.

Mit einem Seil wird die Gastronomiefläche abgetrennt und der Öffentlichkeit entzogen. Die Grünanlage wird ordnungswidrig zur Lagerfläche umgenutzt.

Immer öfter erreichen uns  Klagen erboster Mitbürger, die sich über die zunehmende Ausbreitung der Gastronomie auf dem gesamten südlichen Teil des Barbarossaplatzes beschweren. 

 

Es wundert uns sehr das die Stadt diese komplette Nutzung genehmigt hat 

 

 

Der VVV nimmt die Besorgnis der Mitbürger sehr ernst und bat am 17.7.2023 in deren Namen die Verwaltung, der gefühlten Beschlagnahmung des Platzes in angemessener Weise entgegen zu wirken und zwar auf die Nutzung vor der Covidpandemie 2009.  (Schreiben)

 

Unser Schreiben an die Stadt blieb unbeantwortet.  Im Oktober 2024 sind wir mit folgendem Schreiben an die Presse herangetreten:


Der VVV begleitet und plant unterstützend seit seiner Gründung vor 120 Jahren die Gestaltung der Plätze im Linksrheinischen. In der Tradition des Verschönerungsvereins haben wir für die besondere Achse der Luegallee im letzten Jahr den Vorschlag des "Blau - Grünen Bandes" entworfen. Neben der Luegallee haben wir skizziert, wie für die Stadtplätze entlang der Luegallee, Luegplatz, Teutonenplatz, Barbarossaplatz und Belsenplatz wieder mehr Aufenthaltsqualität für alle Bürger*innen und eine Verbesserung des Stadtklimas gestaltet werden könnte.


Mit großer Sorge verfolgen wir die aktuellen Entwicklungen auf dem südlichen Barbarossaplatz und Teutonenplatz.


Seit einigen Jahren wird der Barbarossaplatz von anfänglich 25% nun größtenteils von zwei Gastronomen als Fläche für die Außengastronomie genutzt - ein Zugeständnis, dass während der Pandemie sicher von jedermann begrüßt wurde, nun aber seitens der Gastronomen leider weiterhin als selbstverständlich angenommen wird. Die Fläche zwischen und um den öffentlichen Bänken dient an Marktagen zum Großteil als Lagerfläche.


Nun spitzt sich die Lage noch zu: Wie einem Artikel der Rheinischen Post Anfang Juli 2024 zu entnehmen ist, möchte nun auch der Pächter des "Blümenhäuschen" den Platz zusätzlich zu den bestehenden Gastroflächen mit seiner Gastronomie auch noch in Beschlag nehmen.


Im Juli 2023 haben wir nach Beschwerden vieler Bürger*innen eine Anfrage an die Stadt gerichtet und wollten wissen, wie groß die genehmigten Flächen für Außengastronomie auf den besagten Plätzen sind und wer das genehmigt hat. Eine Klärung blieb die Stadt trotz Nachfrage bis heute schuldig.


Der südliche Barbarossaplatz muss wieder ein Platz für alle Bürger*innen werden, Gastronomie, der Wochenmarkt und der konsumfreie Aufenthalt müssen wieder gleichberechtigt sein. Ja, auch die Gastronomie ist wichtig auf dem Platz, aber nicht in dem gegenwärtigen Maß.


Ansonsten wird den ohnehin schon seit längeren stattfindenden Verdrängungsprozess für Menschen, die den Platz zum Plaudern oder Ausruhen nutzen möchten, ohne gezwungen zu sein, etwas zu konsumieren, weiter vorantreiben.


Es muss aufhören, dass der Platz an den Marktagen durch die neben die Markstände gequetschten Tische, Stühle, Sonnenschirme und Vorratswagen komplett belegt wird.


Es muss außerdem aufhören, dass die Restaurantflächen an den übrigen Tagen auch noch durch gespannte Seile umzäunt werden und so ein elitärer und ausgrenzender Eindruck entsteht. Auf keinem Platz im Linksrheinischen werden öffentliche Plätze zum eigenen wirtschaftlichen Vorteil so vereinnahmt wie auf dem südlichen Barbarrossaplatz. Die Seile teilen nicht nur den Platz, sondern auch die Stadtgesellschaft.


Für den Teutonenplatz befürchten wir die gleiche einseitige Entwicklung wie beim südlichen Barbarossaplatz. Der VVV hat in seiner Aktion "Rettet den Teutonenplatz" 1998 diesen umgeplant und den Umbau finanziert. Es wurde maßgeblich zur Gestaltung des Freiraums des Platzes beigetragen. Das ehemalige Café de France wird zurzeit saniert und wird aller Voraussicht nach ebenso eine möglichst umfassende Nutzung des Platzes anmelden.


Die Stadt, Verwaltung und Politik, sollte die Winterpause nutzen und durch eine gute Steuerung die Plätze wieder gerechter verteilen. Unsere Stadtplätze sind für alle da!


Wir fordern:

1. deutlich die Reduzierung der Gastroflächen auf max. ein Viertel der gepflasterten Fläche und das paritätische Aufteilen unter den Gastronomen.

2. Eine Seilumspannung hat hier nichts zu suchen.

3. Die Nutzung des Platzes als Lagerfläche muß aufhören.


Die Rheinische Post veröffentlichte am 8.11.2024 daraufhin diesen Artikel:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/stadtteile/oberkassel/duesseldorf-aerger-um-oberkassels-schoenste-plaetze_aid-120879431